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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Präparandenanstalten - S. 160

1912 - Breslau : Hirt
160 C. Länderkunde, Morena; 4. im W die Portugiesischen Gebirge. — Durch das Kasti- lische Scheidegebirge wird das Hochland in zwei flache Hochbecken zerlegt: das Altkastilische '800 m) und das Nenkastilische (650 m\ Das Kantabrische und das Kastilische Gebirge erreichen die Höhe des Watzmann (2700 m . Kastilien ^ Burgenland. Es erhielt diesen Namen, als die von den Mauren in die nördlichen Gebirge gedrängten christlichen Völker von hier- gegen die Eindringlinge siegreich vorgingen. Ter Besitz wurde durch Kastelle gesichert. Der zuerst eroberte Teil wurde Altkastilien, der später eroberte Teil Neukastilien genannt. Das Tiefland ist wenig umfangreich und außer dem Becken des Ebro iara- gonien) und des Guadalquivir ^gwadalkiwir^ (Andalusien) ans die Küste be- schränkt. § 242. Flüsse. Die Flüsse der Halbinsel entstehen meist auf dem Hochland, dessen Neigung nach dem Atlantischen Ozean sie folgen. Sie schneiden ihr Bett tief ins Hochland und dessen Ränder ein und sind, wegen ihres starken Gefälles und Wassermangels, für den Verkehr fast wertlos. Die bemerkenswertesten sind: Duero, Tajo ftächo^, Gnadiäna, im 3 der bis Cördoba schiffbare Guadalquivir. — Nach dem Mittelmeer geht der Ebro, der nach seinem Durchbruch durch das Küsteugebirge eiu Delta iu deu Gols von Valencia baut. Auch er ist jetzt weit hinauf schiffbar. Aufgaben. 1. Ordne die Flüffe nach den Meeren, in die sie münden, nach ihren Quellgebieten! 2. Was ist bemerkenswert an dem Verlauf der Wasser- scheide zwischen dem Atlantischen Ozean und dem Mittelmeer? 3. Warnm ist die Halbinsel in ihrem Seeverkehr besonders auf den Atlantischen Ozean an- gewiesen? 4. Welche Bedeutung hat die Quellgegend des Guadalquivir für seiue Schiffbarkeit? H 243. Klima. Während die nördlichen und nordwestlichen Rand- landschaften sehr uiederschlagsreich sind und gemäßigte Temperaturen haben iwesteuropäisches Klima), leiden die Randgebiete am Mittelmeer und das Innere unter großer Trockenheit. Letzteres zeigt mit kalten Wintern und sehr heißen Sommern echt kontinentales .Klima. Tie Randgebirge halten trotz der Meeresnähe den ozeanischen Einfluß fern. § 244. Wirtschaftsgeographie. Auf der Pyrenäen-Halbiufel ernährt die Landwirtschaft den größten Teil der Bevölkerung. Die künstliche Be- Wässerung wird in ausgedehntem Maße angewandt: Oliven, Weine und Südfrüchte werden angebaut. Handel und Bergbau wurden durch Engländer und Deutsche in Blüte gebracht. Das Deutsche Reich liefert Maschinen und Metallwaren, Webstosse und chemische Fabrikate; es bezieht Erze, Weine, Südfrüchte, Kork und Schaffelle. § 245. Tie Bevölkerung der Halbinsel ist ein Mischvolk aus iberischen Ureinwohnern und Einwanderern (im Altertum: Phönizier, Römer, Kelten: im Mittelalter: Germanen, Araber oder „Mauren"). Um 1500 gehörten die Bewohner zu den ersten Seevölkern, die Portugiesen waren neben den Jta- lienern die gewandtesten Kaufleute der Welt. Tas ueueutdeckte Amerika wurde - unter die Spanier und Portugiesen geteilt. Den Spaniern ist aus dieser Zeit ein

2. Für Präparandenanstalten - S. 161

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa, — 3. Die außerdeutschen Länder Europas. 161 großer Nationalstolz eigen geblieben. Einen durch Sprache und Sitte merkwür- digen Überrest der ältesten Bevölkerung bilden in den Pyrenäen die Basken. Die Bewohner der Halbinsel sind römisch-katholisch. Ihr Wohlstand ist meist gering. 91. Der südliche Teil von Toledo. Der Tajo hat sich bei Toledo sein Bett 70 bis 100 m tief eingegraben. Die jäh und malerisch über dem Fluß thronende Erzbischofsstadt ist eine natürliche Festung, reich an maurischen und kirchlichen Denkmälern. a) Königreich Spanien. 1 2 Mill, qkm, fast gleich dem Deutschen Reiche, 20 Mill. E., kaum t/z des Deutschen Reiches. $ 246. Im Nw liegt der berühmte Wallfahrtsort Santiago de Compostela. Am Nordrande ist Spaniens Hauptausfuhrplatz für Eisen und erste Eisenindustriestadt Bilbao, die Hauptstadt des Baskenlandes. Durch dieses führt die Bahn von Paris auf die Hochfläche vou Altkasti- li e n nach dessen Hauptstadt Valladolid. Südlich von Valladolid verzweigt sie sich über die alte Universitätsstadt Salamänca nach Lissabon und durch das Kastilische Scheidegebirge nach Madrid (600) in Neukastilien, inmitten der Halbinsel, iu wasserarmer, rauher Gegend, 650 m über dem Meere gelegen, bildet Madrid den Mittelpunkt für Handel und Verkehr und die Hauptstadt des Königreichs. Südlich vou ihm, am Tajo, liegen die Sommerresidenz Aranjuez und die alte Hauptstadt Toledo. Weiter südwestlich, am Nordabhang der Sierra Morena, besindet sich in Almaden das größte Quecksilberbergwerk Europas. — In dem fruchtbaren, dicht- bevölkerten Andalusien ist die größte Stadt Sevilla ^ßewilja^ am Guadalquivir. Tie Flut trägt bis Sevilla uoch Schiffe mit 5 m Tiefgang, Sjering, Erdkunde für Präparandenanstalten. 11

3. Für Präparandenanstalten - S. 162

1912 - Breslau : Hirt
162 C. Länderkunde, so daß die Stadt auch Ausfuhrhafen ist. Südöstlich der Mündung des Guadalquivir ist Cadiz [fabifj], eine alte phöuizifche Gründung, einer der wichtigsten Handels- und Kriegshäfen Spaniens. Um die Sierra Nevada lagert sich die Provinz Granäda mit der gleichnamigen Hauptstadt au der Nordwestseite des Gebirges. Sie wird überragt von der herrlichen, jetzt verfallenen maurischen Königsburg Alhämbra. Südwestlich davou, au der Steilküste des Mittelmeeres, liegt Malaga (130), Spaniens Haupt- ausfuhrort für Wein und Südfrüchte. Auf der Halbiusel im 3 besitzen seit 1704 die Engländer das felsige Gibraltar au der mir 14 km breiten Meerenge. 92. Gibraltar und die Bucht von Algeciras, von Nnw gesehen. Der jähe Kalkfelsen <423 m) ist durch eine wellige Sanddünenzunge ans Festland angeschlossen. An die sanftere Westabdachung des Felsens schmiegt sich die Stadt, der feste Flottenstützpunkt, von dem aus die bri- tischen Schiffe die Meeresstraße sperren können. Im Hintergrunde links zeigen sich die Gebirge von Marokko. Aufgabe. Wodurch erscheint Gibraltar uneinnehmbar, und welche Be- deutung hat es für Englands Seeherrschaft? An der Ostküste sind der Kriegshasen Cartagena, der Aussuhrhafen für Südfrüchte Valencia [walenfjia], im industriellen Katalonien Barcelona (550), der erste Seehandelsplatz und Mittelpunkt der Web- indnstrie Spaniens, zu erwähnen. Im Hinterlande in Aragonien Zara- goza Mragößaz. spanisch sind auch die schönen Balearen-Jnseln östlich von Valencia, deren größten Mallorca [maljörfa] und Menorca sind. — Spaniens ehe- mals wertvolle Kolonien sind bis auf kleine Besitzungen in Afrika — Kana- rische Inseln, fünf befestigte Plätze lpresidios [preßidios]) n. a. an der Nordküste Afrikas — verlorengegangen.

4. Für Präparandenanstalten - S. 163

1912 - Breslau : Hirt
I, Europa. — 3. Die außerdeutschen Länder Europas. 163 b) Republik Portugal. 90000 qkm Bayern + Baden , 5 Mill. E., halb so dicht bevölkert wie das Deutsche Reich. § 247. Portugal ist der Westabfall des Kaftilifchen Hochlandes zwischen Gnadiäna- und Minho^minjo^ müudung. Einst war es eine große Seemacht, jetzt ist sein Handel meist in englischen Händen. Der Anbau des Landes liegt noch recht danieder, doch ist es dichter bevölkert als Spanien. Wirtschaftsgeographie. Tie Landwirtschaft hat in neuerer Zeit Fortschritte gemacht, die Industrie ist gering. Die Kolonien blühen in Afrika wieder auf, die in Asien liegenden sind bedeutungslos (f. den Atlas!). Das Deutsche Reich treibt mit Portugal nur unbeträchtlichen Handel. Es führt Kork, Kakaobohnen, Wein und Schwefelkies von dort ein und Zucker, geschälten Reis, Metallwaren und Leder dahin aus. Die beiden Großstädte sind 1. die herrlich an der Tejomünduug ge- legeue Hauptstadt Lissabon [Sisböa] (360), und 2. Porto oder Op orto (= Hafen) an der Douromündnng, das viel Wein („Portwein") ausführt. Portugal hat namentlich in Afrika ausgedehnte Kolonien. Über die Azoren [a^ören] länft das deutsche Kabel von Emden nach New Jork. Zeichnung: Die Straße von Gibraltar nebst Umgebung. Be- rücksichtige dabei! Gibraltar, Malaga, Cüdiz, den Gnadalqnivir mit Sevilla, in Afrika Tanger und Ceuta. 9. Die Republik Frankreich. 536000 qkm, fast so groß wie das Deutsche Reich, 39 Mill. E., 2/;i so dicht bevölkert wie das Deutsche Reich. § 248. Lage, Größe. — Aufgaben. 1. Wie verlaufen der 48. Breiten- kreis und der 2. Längenkreis in Frankreich und im übrigen Europa? 2. Berechne nach den Breitengraden die Strecke Calais—pyrenäen und prüfe die Berech- nung mit dem Maßstabe! 3. Welche Länder berührt Frankreich, welche Meeres- grenzen hat es? § 249. Bodengestalt, Gewässer. Der Aufbau Frankreichs ist dem des Deutschen Reiches ähnlich. Am Süd- und Südostrand hat es a) teil au zwei Hochgebirgen: den Pyrenäen und den Alpen. Den Alpen lagert sich d) das tiefe Rhöue-Saöne^ßön^-Beckeu vor. Darauf folgt c) das Französische Mittelgebirgslaud, d) das Französische Tief- end. — Auch das Flnßsystem ähnelt dem deutschen. Ein Strom ent- quillt den Alpen und geht zum Mittelmeer- die Rhone* mit Saone, Ssßte, Durance. Die meisten Flüsse entspringen dem Mittelgebirge und fließen zum Atlantischen Ozean (Seine, Loire mit ihren Zuflüssen); dahin wendet sich auch die Garonne von den Pyrenäen. Dieses schön geordnete Flußsystem leidet infolge früherer Entwaldung an Unregelmäßigkeit des Wasserstandes, aber ein stark entwickeltes Kanalnetz kommt dem Verkehr zu Hilfe. 1 Seit. Rliodanus, sranz, le Rhone. 11*

5. Für Seminare - S. 337

1912 - Breslau : Hirt
A. Das Gebiet der Südeuropäischen Faltengebirge. — 7. Pyrenäen-Halbinsel. 337 winden bestrichen und ist daher dem Einfluß des Ozeans unterworfen; er bedingt gleichmäßigen Wärmegang, milde Winter und kühle Sommer, große Luft- feuchtigkeit und reichliche Niederschläge. Noch deutlicher ausgeprägt erscheint die Wirkung der Meeresnähe in der westlichen ozeanischen Provinz, wo der Winter milder ist und auffälliger als die niederschlagsreichste Jahreszeit hervortritt. Trockenheit, große Sommerwärme und geringe Niederschläge, die meist im Winter fallen, kennzeichnen das Mittelmeergebiet. Daher er- fordert der Anbau meist künstliche Berieselung. Klimatisch am ungünstigsten ist die durch Randgebirge vom Ozean abgeschlossene Binnenlandsprovinz gestellt. Trockene, sehr heiße Sommer wechseln mit trocknen und kalten Wintern: es herrscht ein echt kontinentales Klimas dessen große Wärme- gegensätze zwischen Tag und Nacht, Sommer und Winter auch gesundheitlich nachteilig wirken. Ähnliche Klimaverhältnisse herrschen im Ebrobecken; dort sind Berieselungsanlagen fast allenthalben Vorbedingung für den Pflanzenbau. Den Unterschieden des Klimas entsprechen solche der Bodenbedeckung. Im Gebiet des Seeklimas hat der Pflanzenwuchs mitteleuropäisches Gepräge; sommergrüne Laub- und Nadelwälder, üppige Wiesen, Getreide- selder und Obstgärten erinnern an deutsche Landschaften. Im S, an den Mittelmeerküsten und im größten Teile des westlichen Küstenstreifens ge- deihen immergrüne Gewächse und an Kulturpflanzen Mais, Weinreben und Ölbäume, also typische Mittelmeerformen. Das Innere ist wald- und grasarm, vielfach Heide- (La Mcmcha) und Steppenland. Y. Wirtschaftsleben. Die Grundlage des Wirtschaftslebens bildet die § 228. Landwirtschaft; sie ernährt in Spanien etwa drei Viertel der Bevölkerung und ist auch in Portugal der erste Erwerbszweig. Die nördlichen und nord- westlichen Randlandschaften sind Stätten ergiebigen Getreide- Mais) und Obstbaus (Äpfel). Saftige Wiesen bieten zahlreichen Rinderherden Nah- ruug. Auf den Hochländern, wo der an sich nicht unfruchtbare Boden künst- liche Bewässerung empfängt oder einige Bodenfeuchtigkeit sich findet, wird besonders Weizen angebaut. Die dürftigen, mit knrzhalmigen Gräsern und wenigen Kräutern bestandenen Flächen dienen der Zucht feinwolliger Merino- schafe und Ziegen. In den trockensten Gegenden liefert die Steppe Halfa- oder Espartogras, das zu Flechtarbeiten (Matten) und zur Herstellung von Papier verwendet wird. Herrschen in den bebauten Strichen der Hochflächen die Saatfelder vor, fo in den Randlandschaften und in den meerwärts ge- legenen Teilen der Andalnsischen Tiefebene Frnchthaine (Hnertas oder Vegas — Gärten), die durch künstliche Wasserzufuhr geschaffen wurden. Die Vegas des südlichen und südöstlichen Küstengebietes liefern Wein, Öl, Südfrüchte; im 8 reifen sogar Reis, Baumwolle, Datteln und Zuckerrohr. In den zu Portugal gehörenden, besser bewässerten Gebieten wird besonders Weinbau, im 8 auch die Oraugeukultur gepflegt. Ein Achtel der Gesamt- bodenfläche Portugals steht im Dienste des Getreidebaus. Unter den Wald- * „In Madrid ist es drei Monate Winter und neun Monate Hölle." Plötzliche ^.emperatnrschwanknngen oft bis zu 20"; deshalb geht der Kastilier immer mit dem Um- schlagetnch Maid). Lennarz, Erdkunde für Seminare. 90

6. Für Seminare - S. 335

1912 - Breslau : Hirt
A. Das Gebiet der Südeuropäischcn Faltengebirge. — 7. Pyrenäen-Halbinsel. 335 häufig stufenartig stürzen rings Randgebirge zum Meere oder zum Tieflande ab. Daskastilischescheidegebirge zerlegt die Meseta in zwei hochgelegene, flache Becken: in das Altkastilische (800 m) und das Neukastilische (600 m). Je ein hohes Faltengebirge lehnt sich im N und S an die Meseta an; im N sind es die Pyrenäen mit dem Kantabrifchen Gebirge, im 8 ist es das Anda- lnsische Faltenland mit der Sierra Nevada. Keilförmig schiebt sich zwischen das Tafelland und die Pyrenäen das Tiefland des Ebro, zwischen das Tafelland und die Sierra Nevada das Becken des Gnadalqnivir. Iii. Die Einzellandschaften. 1. Die Pyrenäen, ein in tertiärer Zeit entstandenes Faltengebirge (Länge = Entfernung Berlin—cöln), setzen sich wie die Alpen aus einem kristallinischen Zentralgürtel und jüngeren Außenzonen zusammen. In der Mitte tragen sie das Gepräge eines aus zwei Parallelkämmen be- stehenden Hochgebirges, aus dem sich die Maladetta-Gruppe zu 3400 m erhebt. Da die zahlreichen, aber verhältnismäßig hoch liegenden Pässe wegen der geringen Breite des Gebirges nur in steilem Anstiege zu erreichen sind, so bildet das Gebirge eine Mauer, die Spanien scharf von Frankreich scheidet. Der Großverkehr umgeht daher das Gebirge im 0 und im W. Auf der trocknen Südseite zeigen die Pyrenäen vielfach den nackten Fels; reicher an Wäl- dern und Almen ist der regenreiche und steile Nordabhang. Zahlreich sind die runden Talfchlüffe, die sog. Zirkustäler, von denen das Tal von Gavarnie das berühmteste ist. Ihre Entstehung schreibt man eiszeitlichen Firnlagern zu, wie überhaupt die Gipfelregioueu ihren Formenschatz in der Eiszeit erhalten haben. Heute liegt die Schneegrenze in den Pyrenäen bei etwa 3000 m, daher bat das Gebirge nur kleine Hängegletscher; auch große Ge- birgsseen fehlen. Das niedrige Baskische Gebirge leitet zumkautabri- schen Gebirge über, das in steilen, wild zerrissenen Hängen zum Meere abstürzt. Ihm folgt das Galicifche Bergland. Dieses bildet schon einen Teil des alten, hier durch die einschneidende Tätigkeit der Flüsse wieder zu einem Bergland umgestalteten Gebirgsrumpfes. 2. Das Tafelland öffnet sich einigermaßen nur nach W, wohin, wie aus der Laufrichtung der Flüsse hervorgeht, die beiden flachen Mulden sich all- mählich zu den Portugiesischen Terrassen und in diesen zum Meere senken. An den andern Seiten wird es von Gebirgen eingerahmt, von denen das Iberische Randgebirge im No und das Andalnsische Randgebirge mit der Sierra Morena im 8 den erhöhten Rand der Ebene darstellen und daher nur von den benachbarten Flußtälern ans gesehen als Erhebungen erscheinen. Altkastilien wird von dem Duero (portugiesisch Douro), Neu- kastilien vom Tajo und Gnadiäna entwässert. Als Plateauflüsse schneiden die Wasserläufe ihre Sehlen tief in das Hochland ein und bilden an dessen Rän- dern Wasserfälle und Stromschnellen in manchmal tiefen Schluchten. Sie sind trotz ihrer Länge wasserarm und in ihrem Wasserstande großen Schwankungen unterworfen, daher nur auf kurze Strecken schiffbar. Da die Tiefenlage der Stromrinnen auch die Verweuduug der Flüsse zur Bewässerung erschwert oder verhindert, so sind sie im allgemeinen von geringem Nutzen.

7. Für Seminare - S. 336

1912 - Breslau : Hirt
336 B. Länderkunde. — Vi, Europa. 3. Der wichtigste Fluß der Halbinsel ist der Guadalquivir (d. i. der große Fluß), der das Andalusische Tiefland durchströmt. Die Schneefelder der Sierra Nevada spenden ihm eine gleichmüßigere Wasserfülle, und das schwache Gefälle des Tieflandes bedingt einen ruhigen Lauf; daher kann er weithin befahren werden. Das Becken des Guadalquivir ist durch Scholleneinbruch entstanden und war lange Zeit ein Meeresarm. Nur in seinem untern Teile stellt es eine Ebene dar, das übrige ist flachwelliges Hügelland. Im 8 wird es durch das nach der Mittelmeerküste jäh abfallende Auda- lnsische Faltengebirge abgeschlossen. Dessen mächtigste Kette, die Sierra Nevada, gipfelt im Mulhaeen (auch Mulahaceu, 3500 m), der eine Reihe von Schneefeldern und einen kleinen Gletscher, den südlichsten Europas, trägt. 193. Gebirge von Montserrat. Etwa 40 Km nordwestlich von Barcelona erhebt sich im Katalanischen Küstengebirge der Zug des Moni- serrat [mongssrra] in Hunderten von mächtigen, aus Konglomeraten gebildeten Felskegeln bis zur Höhe von 1240 m. In der Nähe der höchsten Erhebung liegt auf einer Platte ein um das Jahr 1000 gegrün- detes Wallfahrtskloster. 4. Ein Einbruchsbecken ist auch das Aragonische Tiefland, das teilweise durch Flußerosion zu einem Hügelland umgestaltete Becken des Ebro zwischen dem Südabhange der Pyrenäen und dem Iberischen Randgebirge. Es wird durch das Katatonische Küstengebirge (Bild 193), die Brücke zwischen dem Tafel- lande und den Pyrenäen, vom Meere getrennt. Auch der Ebro, der einzige der großen spanischen Flüsse, der dem Mittelmeer zuströmt, und die ihn begleiten- den Kanäle sind nur auf kurze Strecken für die Schiffahrt brauchbar; dagegen ist er wichtig für die künstliche Bewässerung seiner Uferlandschaften. Iv. Klima. In ihren klimatischen Verhältnissen weichen die verschiedenen Landschaften der Halbinsel stark voneinander ab. Das nördliche atlan- tifche Gebiet wird das ganze Jahr hindurch von Nord- und Nordwests

8. Für Seminare - S. 338

1912 - Breslau : Hirt
338 B. Länderkunde. — Vi. Europa. bäumen der Halbinsel ragt durch ihren Nutzungswert die Korkeiche^ hervor; sie bildet in der Sierra Moreua, in Katalonien und im N große Bestände. Die Halbinsel gehört zu den mineralreichsten Ländern Europas. Der- einst blühende Bergbau ging zurück, als nach der Entdeckung Amerikas die Nene Welt ihre Metallschätze sandte; er ist aber in neuer Zeit durch das Kapital und den Unternehmungsgeist Fremder (Engländer, Franzosen und Deutscher) wieder zu neuem Lebeu erweckt wordeu. Spanier und Portu- gieseu stellen nur die Arbeitskräfte. Eisenerze und Steinkohlen liegen im Gebirgslande des N2, Blei, Kupfer, Quecksilber in der Sierra Moreua (Eartagena, Almeria—rio Tinto — Almaden). Nur in einigen Gegenden ist das Großgewerbe entwickelt. In der gewerbtätigsten Provinz, in Kata- lonien, aber auch in Valencia herrscht Baumwoll-, Woll- und Seidenindustrie, in den Baskischen Provinzen blüht das Eisengewerbe. In Nordkatalonien (Geröua) gewährt die Korkindustrie, in Andalusien die Tabakindustrie zahlreichen Bewohnern den Unterhalt. Die portugiesische Industrie beginnt auf dem Ge- biete der Woll- und Baumwollweberei sich von England unabhängig zu machen. Da die verschiedenen Landschaften ihrer natürlichen Ausstattung nach große Gegensätze aufweisen, so ist der Binnenhandel bedeutend. Er be- dient sich bei der fast insularen Lage des Landes wegen der Armut an natürlichen Verkehrsstraßen und der geringen Entwicklung des Eisenbahn- netzes vornehmlich der Küstenschiffahrt. Auch der Handel mit dem übrigen Europa vollzieht sich größtenteils zu Schiffe. Spanische Schiffe erscheinen jedoch nur selten in fremden Häfen, noch weniger häufig portugiesische Fahr- zeuge; selbst in den eigenen Häfen überwiegen die fremden Flaggen. Die spanische Flotte macht etwa 20«/^ der deutschen nach Zahl und Tonneu- gehalt der Schiffe aus. Das Reich, das einst den Welthandel beherrschte, und das seiner Lage nach zum Vermittler des Handels vom Mittelmeer zum Ozeau, von Enropa nach Afrika und Amerika hervorragend geeignet erscheint, steht heute, was Warenumsatz angeht, hinter der kleinen Schweiz zurück. Portugals Flotte ist die kleinste Europas. Den lebhaftesten Handel unterhalten die Staaten der Pyrenäen-Halbinsel mit England. Deutschland ist weder durch wichtige politische noch bedeutsame Handelsbeziehungen mit ihnen verbunden. Es liefert an Spanien Maschinen und Metallwaren, Webstoffe und chemische Fabrikate. Spanien ist unser bedeutendster Erzlieferaut in Europa (Eisen, Schwefelkies, Blei, Zink, Kupfer); es führt ferner Wein, Süd- früchte, Kork und Schaffelle nach Deutschland aus. Mit Portugal treibt das Deutsche Reich nächst England den beträchtlichsten Handel. Die portugiesische Ausfuhr nach Deutschland umfaßt Kork, Kakaobohnen, Wein und Schwefelkies; wir versenden nach Portugal Zucker, geschalten Reis, Metallwaren und Leder. Vi. Bewohner. Der Abstammung nach sind die Bewohner ein romanisches Mischvolk, hervorgegangen aus der Verschmelzung der verschiedenen^Völker- schaften, die sich im Laufe der Zeit im Lande ansiedelten. Einen durch Sprache, 1 Die Rinde der Korkeiche wird, wenn der Baum gegen 40 Jahre alt ist, etwa alle 10 Jahre in einer Diöe von 10 ein abgeschält. Das kann ungefähr 200 Jahre sortgesetzt werden. — 2 Die Firma Krupp besitzt Eisengruben bei Bilbao.

9. Für Seminare - S. 339

1912 - Breslau : Hirt
A. Das Gebiet der Südeuropäischen Faltengebirge. — 7. Pyrenäen-Halbinsel. Zz9 Sitte, Unabhängigkeitssinn und Unternehmungsgeist besonders hervortretenden Volksteil bilden die Basken, der Überrest der ältesten Bewohner, der Iberer. Aber auch zwischen den Kastiliern und den Katalanen, den Andalusiern und den Bewoh- nern des Nw bestehen so durchgreifende Verschiedenheiten, als ob sie nicht zu der- selben Nation gehörten. Gleichartigkeit herrscht dagegen in dem religiösen Bekennt- nisse; sast alle Bewohner sind katholisch. Vii. Staatliche Gliederung und Siedlungen. Füus Sechstel der Halbinsel, § 229. etwa 500 000 qkm, nimmt das Königreich Spanien ein, das rund 20 Mill. E. zählt. Es ist nur um die Größe Schlesiens kleiner als das Deutsche Reich, hat aber noch nicht der deutschen Volkszahl. Der Rest entfällt auf die Republik Portugal mit 5,5 Mill. E. Die Volksdichte Spaniens beträgt -§-, die Portugals nahezu die Hälfte der deutscheu Volksdichte. Die Siedlungen bestehen auf der Meseta bei der bäuerlichen Bevölkerung, wie in Süditalieu, in städtegroßen, weit voneinander entfernt liegenden Dörfern. Am Nordrande herrschen kleine Dörfer und Einzelhöfe vor, im Mittelmeergebiet größere Städte inmitten von Berieselungsoasen. Die größten Siedlungen sind entweder Seestädte oder im Innern Gebirgsrandstädte, die immer an fließendem Wasser gegründet wurden. 1. Der Norden. Die durch Brandung und Flutwelle eingesägte Nordwestküste mit ihren zahlreichen Riasbuchten hat in La Coruua (50) einen wichtigen Han- dels- und in Ferrol einen stark befestigten Kriegshafen. Santiago (de Com- postela, 25), dessen Kathedrale das Grab von Jakobus dem Älteren (der Schutz- heilige Spaniens) birgt, war im Mittelalter neben Jerusalem und Rom der be- deutendste Wallfahrtsort der christlichen Welt. Santander (d. i. St. Andreas, 65) ist der Hafen Kastiliens. In den trefflich angebauten, eisenreichen baskischen Pro- vinzen wurde Bilbao (100) der Hauptausfuhrplatz für Erzeugnisse des Bergbaus und Spaniens größter Eisenindustrieplatz. Im östlichen Teile der fast menschen- leeren Pyrenäen hat die Bauernrepublik Andorra, ein Zwergstaat, ihre Selb- ständigkeit bewahrt. 2. Die Mitte. Kastilien, das dünnbevölkerte Kernland des Königreiches, wird von einem stolzen und ritterlichen, ernsten und genügsamen, aber etwas läs- sigen Volke bewohnt, das besonders leidenschaftlich die allenthalben in Spanien verbreiteten Stiergefechte liebt. In Altkastilien, der höchsten Hochebene Europas, blüht Valladolid (75), längere Zeit Hauptstadt des Königreiches, infolge seiner Lage an wichtigen Bahnen wieder auf. Die Hauptstadt des durch Gebirgszüge zweigeteilten Neukastilien und der ganzen Monarchie ist Madrid (600), eine Ge- birgsrandsiedlnng an dem im Sommer oft ausgetrockneten Manzanäres (650 m über dem Meere). Die Stadt, wegen ihrer Lage in der geographischen Mitte der Halbinsel der Knotenpunkt sämtlicher Haupteisenbahnlinien des Landes, ist auch der erste Handels- und Verkehrsplatz des Binnenlandes, eine Stätte blühender Industrie und in Kunst und Wissenschaft der geistige Mittelpunkt Spaniens. Im Gegensatz zu der waldarmen und öden Umgebung der spanischen Hauptstadt stehen die freund- lichen Landschaftsbilder der Oasenstadt Aranjuez am Tajo, der Sommerresidenz des Königs. Flußabwärts von dieser liegt auf einer Granithöhe in einer Schlinge des Tajo Toledo (25), der ehemals glänzende Sitz westgoüscher, maurischer und kasti- lischer Könige, heute eiu stiller, durch seine Lage und seine Ruinen höchst malerischer Ort. In Almaden, d. i. das Bergwerk, wird Quecksilberbergbau betrieben. 22* A. Das Königreich Spanien.

10. Für Seminare - S. 340

1912 - Breslau : Hirt
340 B. Länderkunde. — Vi. Europa. 3. Der Süden. In Andalusien erinnert Cord ob a (65) durch seine herrliche Kathedrale, einst Moschee, an die maurische Glanzzeit. Durch die Nähe von Kohlen- und Eisenlagern gewinnt die wichtige Brückenstadt wieder neue Bedeutung. Im Zeit- alter der Entdeckungen war Sevilla lßewiljaj (160) der Ausgangspunkt des Verkehrs mit Amerika, später, seit der Vergrößerung der Seeschiffe, wurde es als Seehandels- platz von Cadiz überflügelt, doch sind zurzeit Arbeiten im Gange (Vertiefung des untern Guadalquivir), um die Stadt wieder für große Seeschiffe zugänglich zu machen. Sevilla gilt infolge seiner Lage in einer reichen Landschaft, seines Reichtums an herrlichen Bauwerken (Dom) und Kuustschätzeu als eiue der schönsten spanischen Städte; es ragt auch gewerbtätig, besonders durch Zigarrenfabriken, hervor. Die Stadt Cadiz [fdbi^] (70), eine alte phönizische Siedlung auf vorspringender Land- zuuge, bildet als Haupthafen Spaniens an der atlantischen Küste einen der ersten Handelsplätze des Reiches. Sie wurde zur Seefestung ausgebaut. Jerez chereß 194. Granada mit der Alhambra. Über die freundlichen, im Erün der Bäume teilweise versteckten Häuser der Stadt, die das letzte Bollwerk der Mauren in Europa war, fällt der Blick auf das märchenhafte, maurische Fiirstenschloß und darüber hin- aus auf die schneeige, kalte Kette der Sierra Nevada. (de la Froutera, 65), im Hügellande nordöstlich von Cadiz, wurde durch seinen Wein („Sherry") berühmt. Vor der Sierra Nevada liegt in der wohlbewässerten, größten Bega Andalusiens Granäda (d. i. Granatapfel, 80), überragt von der zerfallenen manrifchen Königsburg Alhambra (Bild 194). Malaga (d. i. Fischsalzerei, 140) an der jähen, stürmischen Südküste, bekannt durch seinen Feuerwein, ist der bedeutendste Weiuansfnhrhafen Spaniens. In den künstlich bewässerten Fruchthainen der Ost- küste, die jährlich drei bis vier Ernten und dazu Rohseide liesern, haben sich Murcia mürßia (125) und Cartagena kartachena (d. i. Neukarthago, 100), der Aus- fuhrhafeu für Espartogras, aber auch als Kriegshafen wichtig, zu den bedeutendsten Siedlungen entwickelt. Durch den Besitz der Felsenfestung Gibraltar (30) be- herrschen die Engländer den Eingang zum Mittelmeer und den Weg nach Indien.
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